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: Yukio Mishima

Yukio Mishima

  2005.10.07. 23:59

3 Einträge




Yukio Mishima ( eigentlich Kimitake Hiraoka ), geboren am 14.Januar 1925 in Tokio, studierte an der Universität seiner Heimatstadt Jura, ehe er 1947 Finanzbeamter wurde.Doch gab er seine Stellung bereits nach acht Monaten auf, um sich ganz seinen literarischen Arbeiten zu widmen.Schon 1948 erschien sein erstes Prosawerk.Es folgten Theaterstücke, Romane, Reiseberichte und über fünfzig short stories.Zwischen 1950 und und 1955 entstanden seine "No - Spiele".In ihnen erweckte Mishima eine uralte Form japanischen Theaters zu neuem Leben.Westliche Einflüsse und asiatische Traditionen verbanden sich unter seiner stilsicheren Hand zu neuartigen poetisch - dramatischen Scenen.Mishimas Kunst fand internationale Bewunderung.

Die öffentliche Inszenierung seines eigenen Lebens machten den Dichter zu einer politisch umstrittenen Erscheinung.Er wurde sich" im Laufe seines Lebens selbst zum Kunstwerk, das er vollendete, indem er sich selbst mit 45 Jahren entleibte". Am 25.November 1970 nahm er sich durch öffentlich angekündigten Harakiri das Leben.

 





 

Yukio Mishima suchte den Dialog mit der Kultur Europas

Neues Manuskript des japanischen Autors gefunden

Von Gerhard Beckmann

Ein kurzer, nur sieben Seiten langer handschriftlicher Text hat in Japan eine kleine literarische Sensation ausgelöst. Entdeckt hat ihn ein Antiquar in Tokio, verfaßt hat ihn der japanische Romancier und Dramatiker Yukio Mishima, der sich 1970 nach dem gescheiterten Versuch eines Staatsstreichs von rechts in einem rituellen Selbstmord das Leben nahm.

Das Erstaunliche des Textes aber liegt darin, daß Mishima ihn als Kind im Alter von zwölf Jahren schrieb. Nach Auffassung von Mishima-Kennern vertieft diese Handschrift das Verständnis des weltweit bekanntesten Schriftstellers der modernen japanischen Literatur.

Dem 1925 geborenen Mishima, der in seinen letzten Lebensjahren einen militanten Nationalismus propagierte und eine eigene paramilitärische Gruppe gründete, wurde lange vorgeworfen, seine künstlerischen Ambitionen mit theatralischer Zurschaustellung verbunden zu haben: Er habe in seinen Romanen, die um neurotische Obsessionen, existentielle Schuldverstrickung und den Konflikt zwischen Kunst und Leben kreisen, vor allem immer neue, schockierende Problemstellungen und Ausdrucksweisen gesucht.

Traditionalistische japanische Kritiker monierten, er habe sich während der japanischen Umbruchszeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Typus des Schriftstellers der modernen Massenkommunikation profilieren wollen. Seinen formal vollendeten Werken - auf deutsch in den Verlagen Hanser, Rowohlt und Suhrkamp erschienen - ist oft inhaltliche Tiefe abgesprochen worden.

In dem Manuskript aus dem Jahr 1932 beschäftigt sich der junge Mishima mit seinem Urururgroßvater mütterlicherseits, der als hoher Beamter in der Regierung des letzten Shogun tätig war. Es war die Zeit, als die Herrschaft der feudalen Clans und die sie tragende Rolle der Samurai zu Ende gingen. Das neu erstarkende Kaiserhaus legte mit tiefgreifenden Reformen die Grundlagen des zentralistischen Japan, das sich einerseits westlichen Einflüssen öffnete und modernisierte, andererseits aber auch einen neuen Nationalismus entwickelte.

In dieser historischen Spannung zwischen japanischer und abendländischer Kultur fand Mishima in der Reflexion der Familienvergangenheit sein Grundthema. Die Entdeckung der Jugendschrift gilt als eine wichtige Bestätigung neuerer Forschungen über den Autor. Sie rücken die tragische Note des Werkes ins Bewußtsein, die durch das Auftreten des nationalistischen Politikers Mishima in den sechziger Jahren verdunkelt wurde.

Die Vergleichende Literaturwissenschaftlerin Annie Cecchi betont in einer in Frankreich erschienenen Studie, daß Mishimas Werk neu gedeutet werden müsse: nicht als Sonderfall eines pathologischen Individualisten; nicht als Beharren auf die heimische Tradition: "nicht als Krieg gegen, sondern als Austragen eines Dialoges" mit der europäischen Kultur, vor allem mit der griechischen Literatur der Antike und der modernen französischen Literatur.





 

Mishima - Japans letzter Samurai


"Wir zeigen euch einen Wert, der höher steht als der Respekt vor dem Leben. Es ist nicht Freiheit oder Demokratie. Es ist Japan, das Land unserer Geschichte und Tradition, das Japan, das wir lieben."
(Mishima, Gekibun [Manifest])

Mishima nimmt unter den Helden dieses zu Ende gehenden finsteren Jahrhunderts deswegen eine Sonderstellung ein, weil er ein Dekadent war. Nach verzärtelter Kindheit entdeckte er seine sadomasochistischen Neigungen homoerotischer Ausrichtung und konsequenterweise westliche Dekadenzautoren wie Thomas Mann. Inmitten seiner Verkleidungen als Schauspieler, Photomodell, Dichterfürst und politischem Journalisten folgte er doch seiner wirklichen Berufung: Zeugnis abzulegen für das ewige Japan in der einzigen noch möglichen Form: der reinen Bejahung des Ewigen durch den Tod des Vergänglichen.

Er war kein irdischer Erzengel wie Codreanu, kein asketischer Sündenbock wie Rudolf Hess, kein martialischer Buddha wie Ungern-Sternberg. Er war ein dekadenter Schriftsteller, der bewiesen hat, daß es auch aus dieser Ausgangslage möglich ist, sich zum Heroismus aufzuschwingen. Die Erkenntnis der Prinzipien auf denen Ordnung, Tradition und Patriotismus beruhen, verpflichtet zur Konsequenz der Tat. Die Drückebergerei, man wäre nicht aus dem Holz für Helden geschnitzt, gilt dann nicht. Im Hagakure, dem Leitfaden der Samurai-Philosophie, steht geschrieben: "Ein Nabeshim-Samurai braucht weder Geisteskraft noch Talent; um es mit einem Wort zu sagen: es genügt, daß er den Willen hat, das fürstliche Haus auf seinen Schultern zu tragen."

Und Mishima kommentiert in seiner Auswahl aus dem Hagakure diese Energiequelle, die allen Menschen entschiedenen Willens zugänglich ist: "Jocho [der Autor des Hagakure] verweist darauf, daß es sich hier um die große und ursprüngliche Kraft handelt, die den Menschen zu seinen Taten bewegt. Wird das normale Leben eingeschränkt durch die Tugend der Bescheidenheit, so kann aus der täglichen Übung die Idee zu einer Tat, die diese Übungen an Heftigkeit übersteigt, nicht erwachsen. Sie braucht ein hohes Maß an Selbstsicherheit und gleichzeitig die Überzeugung, daß man selbst und allein das Haus auf seinen Schultern tragen muß. Wie die Griechen wußte Jocho sehr wohl um den Zauber, den Glanz und den Schrecken dessen, was man die Hybris nennt". (Mishima, Zu einer Ethik der Tat).

Diese Hybris ist es, die heute fehlt. Jeder, der überhaupt noch in der Lage ist, den Verfall um uns in der Tiefe wahrzunehmen, scheint zu meinen, daß die anderen etwas tun sollten, oder solange die anderen nichts tun, das eigene Handeln sinnlos sei, oder man erst 1000, dann 10000, dann 100000 sammeln müßte, oder, oder, oder - getan wird nichts.

Mishima begab sich am 25. November 1970 mit nur vier Anhängern, Studenten, in schicken selbstentworfenen Uniformen in das Hauptquartier der japanischen Armee, hielt einen letzten "literarischen Vortrag" in Form eines Aufrufs zum Staatsstreich an die zusammengerufenen Soldaten und bekräftigte seine Prinzipien durch das höchste Zeugnis, durch den Tod in der japanischen Form des Seppuku, des "Bauchaufschlitzens": "Laßt uns Japan seine wahre Gestalt zurückgeben, und laßt uns sterben. Oder wollt ihr nur das Leben hoch halten und die Seele sterben lassen?" Das Herz der wahren, der imperialen, Gestalt Japans ist der Kaiser, der Tenno. Er ist die Mitte zwischen Himmel und Erde, das Herz des japanischen Volkes. Seine staatliche Machtausübung mag begrenzt sein, doch er handelt allein durch seine Existenz, sein Sein, indem er als Mensch die Menschen vor den Göttern vertritt, und indem er als Gottheit die Götter vor den Menschen repräsentiert. Gerade weil der Tenno nicht handelt, sondern ist, bedarf er schützender Organisationen, Männerbünde, Krieger, die seine imperiale Machtentfaltung ermöglichen. Eine solche gründete Mishima 1968 mit der "Tate-no-kai" (Schildgemeinschaft). Ein paar Dutzend Studenten, für die Mishima selbst moderne Uniformen entwarf, die auf den Manövergeländen der japanischen Selbstverteidigungskräfte am Fuße des heiligen Berges Fuji mehr sportlich als militärisch ausgebildet wurden. Ihre Loyalität war nicht auf Mishima zentriert - sondern durch ihn auf den Tenno!

Zusammengeschweißt wurden diese modernen Samurai, wie die alten, nicht durch den Verdienst eines tugendhaften Lebens, sondern durch die Eventualität eines tugendhaften Todes; dies ist der Tod für die Nation und deren höchste Ausprägung: den Tenno. Der Zweck solcher Kampfgemeinschaften liegt daher nicht im Erreichen politischer Ziele, sondern im gemeinsamen Sterben. Politische Konsequenzen - und Mishima hatte natürlich schon staatsphilosophische Vorstellungen - ergeben sich als Nebenprodukt der reinen Handelns. Das reine Handeln ist die höchste Annäherungsform an die reine Seinsweise des Tenno.

Da in der verwestlichten, demokratisierten Verfallswelt des modernen Japan, die Tradition nicht mehr anwesend ist, hat die Handlung des Seppuku zugleich einen Aspekt des Opfers, das eine Wiederkehr herbeiführen kann und soll, den Sonnenaufgang Nippons. Den inneren Sonnenaufgang hat Mishima in einem seiner letzten Romane vorweggenommen:

"Isao atmete tief ein, strich sich mit der linken Hand über den Leib, schloß dann die Augen, um die Spitze des mit der rechten Hand gepackten Dolches darauf hinzuweisen und, die Finger der Linken an der bestimmten Stelle, mit der ganzen Kraft des rechten Armes zuzustoßen. Genau in dem Augenblick, da sich die Klinge in den Bauch bohrte, stieg hinter seinen Lidern die leuchtend rote Scheibe der Sonne herauf." (Mishima, Unter dem Sturmgott)

Mishima hatte eine solide Schriftstellerkarriere hinter sich, die zeitgemäß mit einem Skandalbuch erotischer Färbung, den "Bekenntnissen einer Maske", eingeleitet worden war. Er betrieb Bodybuilding, tanzte gerne mit Männern und schlug seine Ehefrau. Nicht daß diese Tätigkeiten in keinem Zusammenhang mit seiner Philosophie und letztlich mit der Form seines Todes stehen - nein, sie spiegeln nur zu deutlich seine Versuche der Annäherung an Schönheit, Stärke und Tod. Mit irdischen Mitteln kann man diese aber nur zeigen, nicht verwirklichen, nicht sein. Im Tod kann der Samurai die ewiglichen Prinzipien verwirklichen, wenn er zuvor eine innere Wandlung durchgemacht hat, die wir mit Julius Evola in vier Stadien zusammenfassen: 1. Sich zum Herrn über äußere Eindrücke und Antriebe machen (männliche Askese). 2. Die eigene Autorität gegenüber dem Organismus durchsetzen - Standhaftigkeit (entspricht der militärischen Ausbildung im engeren Sinne). 3. Kontrolle über die Leidenschaften und Gefühle, allerdings in der Form eines inneren Gleichgewichts (ohne aber abzustumpfen). 4. Die Abstoßung oder Loslösung des Ichs. (Julius Evola, Der Weg des Samurai)

Erst mit dem Loslassen, dem Nicht-mehr-wichtig-nehmen des Ichs, ist man bereit für den heroischen Tod in der Schlacht, wie auch für Seppuku. Nicht jeder, der sein Leben durch Selbstmord wegwirft, ist ein Verlobter des Todes. Die Hochzeit mit dem Tod muß vorbereitet und gewählt werden. Dann gibt es keinen Fehlschlag, wie diese kleine Dialogszene zwischen einem Oberleutnant und einem putschwilligen Studenten aus "Unter dem Sturmgott" zum Ausdruck bringt:

"Der Aufstand des Göttersturm-Bundes war ein Fehlschlag; macht Ihnen das nichts?"

"Es war kein Fehlschlag."

"Finden Sie? Nun, und worauf gründen Sie Ihren Glauben?"

"Auf das Schwert", erwiderte Isao, ohne ein Wort zuviel zu sagen.

Der Oberleutnant schwieg eine Weile. Er schien die folgende Frage zunächst bei sich zu erwägen. "Gut, aber dann wüßte ich gern, was Sie sich am sehnlichsten wünschen."

Murmelnd, aber mit Entschiedenheit erklärte Isao: "Im Angesicht der Sonne ... auf steiler Klippe bei Sonnenaufgang die heraufkommende Scheibe anzubeten... auf das glitzernde Meer hinabzuschauen ... dann zu Füßen einer alten, ehrwürdigen Kiefer - mit dem Schwert mich zu töten... Das wäre mein sehnlichster Wunsch."





Gewürdigt durch Martin Schwarz

 Das blutige Werk

 Marguerite Yourcenar stilisiert den Dichter Mishima Yukio zum Märtyrer des heroischen Japans

 Von Ludger Lütkehaus

Am 25. November 1970, 11 Uhr vormittags, fand im Hauptquartier der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte im Zentrum von Tokyo eine selbstmörderische Inszenierung statt, auf die das ganze Leben des Suizidanten zugelaufen war. Der weithin berühmte Dichter Mishima Yukio – so das Pseudonym für Kimitake Hitaoka, gewählt mit Anspielung auf den Namen eines Dorfes zu Füßen des Fujiyama – ließ für eine heruntergekommene Welt des »Geldes und des Materialismus«, der »satten Bäuche«, der »schal gewordenen Lust« und der »verkauften Unschuld« den heroischen nationalen Weckruf erschallen, das tenno heikai banzai! (Lang lebe der Kaiser!), dessen Beglaubigung der freie Tod sein sollte. Aus Blut und Gedärmen, von Gnaden eines brutalen Opfer-Aktes, sollte die Sonne Japans noch einmal aufgehen. Diese Szene macht die große belgisch-französische Autorin Marguerite Yourcenar zum Zentrum ihres Essays über Mishima und seine Todesvision.

Seit 1967 hatte Mishima eine Gruppe Zwanzigjähriger, die »Schildgesellschaft«, eine Wehrsportgruppe in selbst gebastelten Uniformen, um sich geschart, deren Aufgabe es sein sollte, den Tenno zu schützen – zur Not auch vor sich selber, nachdem er am 1. Januar 1946 seinen göttlichen Souveränitätsanspruch preisgegeben hatte. Die mit ihrem 25 Jahre älteren Führer homoerotisch verbundenen »Schildträger« hatten sich, wie vormals die Samurai, nach dem bushido, dem Weg des Kriegers, besonders nach dem hagakure, einem Ehrenkodex des frühen 18. Jahrhunderts, trainiert. End-, Ziel- und Höhepunkt war das Seppuku, im Westen als Harakiri bekannt, das ritualisierte Aufschlitzen des Bauches als Sitz der Lebenskraft und Persönlichkeit. Es war das Privileg der Samurai, Kern einer Kriegerethik, die mit der Bereitschaft zum freien Tode signalisierte, dass sie frei von den Utilitäten der Selbsterhaltung und allen materiellen Interessen war, verpflichtet allein dem Geist einer bedingungslosen Gefolgschaft.

Mishima sah sich in dieser Tradition. Seinen im Krieg noch angeblich tuberkulösen, nicht wehrdienstfähigen Körper hatte er 25 Jahre nach Kriegsende gymnastisch umgestylt: eine Synthese von Bodybuilder und Samurai. Vom Gebrauch der Hanteln war Mishima mit seiner schildtragenden Pfadfindertruppe zum Schwerttraining übergegangen. Feuerwaffen waren als unheroische Distanzwaffen verpönt: Ausdruck einer im Fitness-Studio exerzierten Anti-Moderne.

  Am 25. November 1970 war der Zeitpunkt für die nationale Umkehr gekommen. Die »Schildträger« dringen in das Armee-Hauptquartier ein und setzen dem Kommandeur der Oststreitkräfte, General Mashita, das Schwert an die Kehle: Die Geiselnahme soll eine Öffentlichkeit erzwingen, vor der Mishima das Signal für die Rückkehr zum direkten Regime des Tennos geben will. Mishima redet auf der Proszeniumsloge des Balkons. Allein, selbst dem Militär fehlt der Glaube, es hält den leidenschaftlichen Rhetor für verrückt. Eine unerhörte Szene: Der zu allem entschlossene Rufer in der nationalen Wüste wird von allen verlacht. Nicht einmal akustisch wird Mishima dank der Präsenz von Hubschraubern und Sanitätswagen, Presse und Polizei verstanden.

Innen ist dafür alles um so korrekter für das Seppuku präpariert. Mishima stößt sich das Kurzschwert nach den Regeln der Kunst unterhalb des Nabels auf der linken Seite in den halb entblößten Leib, zieht es dann nach rechts; anschließend will er von seinem geliebten Erzjünger Morita enthauptet werden, was wegen dessen mangelhaften Fähigkeiten trotz mehrmaliger Versuche nicht gelingt. Mishima selbst hatte bisher nur als Schauspieler bei der Verfilmung seiner Novelle Yukoku (Patriotismus) das Seppuku geübt. Schließlich vollendet ein Dritter das blutige Werk.

Die japanische Selbstmordfolklore pflegt die Details gerne zu vergessen: Was sich da nach den obligaten Reinigungsriten zwischen weißen Handschuhen, Seidengewand und letztem Gedicht aus dem Bauch erbricht, ist mit den Gedärmen das Blut und der Kot: kein schöner Tod. Und die Medien, auf die Mishima als Publikum und Multiplikator kalkuliert hatte, können von einer Snuff-Tragödie mit lebendem Opfer berichten, deren freiwilliges Opfer die Rolle des letzten Samurai gab.

 Der Mishima-Essay von Marguerite Yourcenar ist eine späte Arbeit der Autorin und wurde von Hans-Horst Henschen vorzüglich übersetzt. Bewundernswert, wie Yourcenar aus intimer Werkkenntnis die literarischen Antizipationen einer Tat skizziert, die auch sie als das Ziel dieses Lebens sieht. Und keineswegs drückt sich die 77-jährige Autorin bei aller spürbaren Sympathie um das peinliche Detail, im Gegenteil: Sie fügt allen Monstrositäten noch die Wattepfropfen hinzu, die zur Wahrung der Würde des Suizidanten dazu dienen sollten, »die Eingeweide in den Zuckungen der Agonie an der Entleerung zu hindern«.

Mehr noch freilich stilisiert Yourcenar Mishima. Sie feiert ihn als »Zeugen« und »Märtyrer des heroischen Japan«, den Selbstmord als sein Hauptwerk und letzte Beglaubigung. Die »Kaskade von Blut und Eingeweiden«, der steigende »Pegel von Ekel und Leere« macht sie schaudern, aber »begeistert« sie auch »wie jedes Schauspiel totalen Mutes« in seiner »reinen Einfachheit«. Ja, unter Berufung auf das Matthäus-Evangelium von Pasolini entsteigt für sie »diesen letzten Augenblicken von Mishimas Leben der Ozonhauch reiner Energie«. So hart an der Kitschgrenze der Nachruf auf das makabre Ende eines Ästheten.

Die Stilisierung ignoriert aber vor allem, wie heillos paradox die politische Ästhetik der Szene ist: keine Tragödie, nicht einmal eine Tragikomödie, nur eine heroische Farce. Mishima war gewiss ins Scheitern verliebt. Doch das Projekt einer Restauration durch Rebellion, der Resakralisierung eines Tennos, der sich selbst säkularisiert hatte, konnte von vornherein nicht einmal die Würde eines ernsthaften Scheiterns haben.

Die Intentionen, denen der selbst scheiternde Großessay folgt, sind ehrenwert: Mishima gehört für Yourcenar wie einst die stoischen Philosophen zu jenen Meistern, die die »Kunst des heilsamen Sterbens« beherrschen: »Wie man sich mit dem Tode vertraut macht« – in großen Lettern schreibt’s der Essay. Der Tod als Vision der »Leere«, die für den Buddhismus freilich eine hoch komplexe Chiffre des gewaltfreien Verlöschens ist. Das hagakure, Mishimas Samurai-Traktat, wird begeistert zitiert. Und man wundert sich geradezu, dass der von Yourcenar erstaunlicherweise ebenfalls ins tödliche Spiel gebrachte Montaigne mit seiner neostoischen Kunst des Sterbenlernens nicht auch schon ein Samurai und Seppuku-Praktiker war. Aber von Montaigne zu Mishima führt kein Weg, der gangbar, geschweige denn einladend wäre.







 
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